Bei einem Brand eines Sendemasten in Berg (Kreis Ravensburg) entstand ein hoher Sachschaden. Die Feuerwehr rückte mit der Drehleiter an.
Gegen 23:00 Uhr am 16. August 2023 wurden die Feuerwehren Berg und Weingarten sowie das Deutsche Rote Kreuz Weingarten und die Polizei zu einem Brand eines Sendemast in Berg alarmiert. Bereits bei der Anfahrt der Einsatzkräfte stand der Mast in Flammen.
"Ersten Erkenntnissen zufolge gehen wir davon aus, dass ein Blitzschlag ursächlich für den Brand war", so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg.
Bergs Feuerwehrkommandant Dieter Staudacher äußerte sich ebenfalls dazu: "Wir können von Glück sprechen, dass es kurz vor dem Brand noch geregnet hat. Sonst hätten wir eventuell auch mit der Gefahr eines Waldbrands zu tun gehabt".
Die Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen auf das Technikhaus am Boden verhindern. Die Feuerwehr Berg befand sich mit vier Fahrzeugen und etwa 30 Kräften im Einsatz, die Feuerwehr Weingarten war mit drei Fahrzeugen und elf Einsatzkräften vor Ort. Auch das Deutsche Rote Kreuz Weingarten befand sich zur Absicherung der Atemschutzgeräteträger mit zwei Personen und dem DRK-Kreisbereitschaftsleiter vor Ort.
Über den Sendemasten in Berg betreiben verschiedene Anbieter ihr Mobilfunknetz und weitere Netze und Verbindungen. Unter anderem läuft auch der Digitalfunk von Feuerwehr und Rettungsdienst über den Sendemast in Berg. Welche Auswirkungen dies auf den Alltag haben könnte, konnte die Polizei in der Nacht nicht sagen. Jedenfalls sei der Sendemast vorerst nicht mehr zu betreiben.
Notdienst-Mitarbeiter der Firma Netze BW haben noch in der Brandnacht die Unglücksstelle inspiziert.
Quelle: Wochenblatt Ravensburg
So die Schadenlage aus den Pressemitteilungen zum Schadenereignis.
Gegen 13:30 Uhr des Folgetages meldete sich ein Verantwortlicher der Autorisierte Stelle Digitalfunk Baden-Württemberg (ASDBW) telefonisch beim Zugführer des Fachzug Führung und Kommunikation (B) Ofterdingen. Auf Grund des Ausfalls der Mastanlage sind das Polizeipräsidium Ravensburg wie auch die Integrierte Leitstelle (ILS) Bodensee-Oberschwaben betroffen. Hier muss so schnell wie möglich eine Ersatzschaltung eingerichtet werden. Angedacht wäre hier die mobile Mastanlage des THW (Mastkraftwagen - MastKW) mit seinen 40m Höhe.
15 Minuten später meldete sich ein Mitarbeiter des THW Landesverband Baden-Württemberg und erfragte die Einsatzverfügbarkeit der Fachgruppe Kommunikation (FGr K) ab.
Um 14:08 Uhr ging die schriftliche Anfrage von Seiten der ASDBW per eMail bei den zuständigen THW Dienststellen ein. Um 14:14 Uhr erging der Einsatzauftrag an den Fachzug FK (B) Ofterdingen.
Weitere Abklärungen auf allen verantwortlichen Ebenen laufen über den Tag hinweg. Die THW Einheit (FGr K (B)) sollte am 18. August 2023 morgens in das Einsatzgebiet in den Bereich Ravensburg verlegen. Gegen 15:31 Uhr ging der schriftliche Einsatzbefehl hierzu ein.
Am frühen Abend wurde der ausgewählte Aufstellort bekannt gegeben. Einsatztaktische Planungen auf Seiten THW wurden fortgeführt, so dass am nächsten Morgen in aller Frühe die Verlegung von Ofterdingen nach Ravensburg angegangen werden konnte.
Am 18. August 2023 ab 05:00 Uhr waren zwei Einsatzkräfte des Fachzug FK (B) im Einsatz. Nachdem die erforderliche Einsatzausstattung im Anhänger verlastet war verlegten die Einsatzkräfte um 06:30 Uhr mit dem Pkw gl und Anhänger, sowie der MastKW nach Ravensburg. Nach zwei Stunden Fahrt war der Einsatzort erreicht.
Nach weiteren Abklärungen vor Ort wurde um 09:10 Uhr mit dem Aufbau des MastKW begonnen. Auf dem Antennenträger wurde eine Tetra-Antenne, ein Richtfunklink der Polizei und die Dome Kamera des THW installiert. Um 10:30 Uhr war der Aufbau abgeschlossen und die Anlage konnte in Betrieb gehen.
Eine Einsatzdauer konnte uns nicht mitgeteilt werden. Somit wurden in den Folgetagen die weiteren Planungen für das Jahr 2023 und das Jahr 2024 begonnen.
Am 22. August 2023 wurden technische Komponenten der Basisstation des Digitalen Sprechfunks getauscht. Hierzu wurde die eingesetzte Richtfunkstrecke durch eine andere Richtfunkstrecke ersetzt. Die Mastanlage wurde zurückgebaut, die Richtfunkstrecken getauscht und danach wurde die Anlage wiederaufgebaut. Noch vor der Mittagszeit war die Anlage wieder einsatzbereit.
Am 31. August 2023 wurde eine Kontrollfahrt durchgeführt. Hier wurde die Technik überprüft und kleiner Arbeiten an der Mastanlage durchgeführt.
Am 21. September 2023 war es notwendig, die Technik der Polizei auszutauschen. Der bisher eingesetzte Ford Transit, in welchem die Basisstation installiert wurde, wurde durch einen 20" Container auf Mercedes Fahrgestell getauscht. Hier stand nun auch eine unabhängige Stromversorgung (USV) zur Verfügung. Hier unterstützten abermals zwei Einsatzkräfte des Fachzug FK (B) Ofterdingen.
Die nächste Instandsetzungsfahrt stand am 29. Oktober 2023 an. Das Toplicht war ohne Funktion. Aus diesem Grunde musste die Mastanlage abgebaut werden, die Birne gewechselt und danach die Anlage wieder aufgebaut werden. Nach 35 Minuten Downtime war die Anlage wieder im Netz. Am 06. November 2023 wurde das Toplicht erneut getestet. Hier konnte kein Fehler festgestellt werden. Am Folgetag kam die Mitteilung, dass das Toplicht die ganze Nacht über funktioniert hat.
Gem. dem Wartungsplan der MastKW des THW musste die Anlage aus Ofterdingen im Januar zur jährlichen Wartung. Dieser Termin konnte nicht verschoben werden. So wurde für den Einsatz der MastKW aus Potsdam eingeplant.
Am 15. Dezember 2023 war die nächste Kontrollfahrt angesagt. Die Winterstürme der vergangenen Tage hatten der Anlage keinen Schaden zugefügt. Alles Systeme laufen, es kam auch zu keinen Ausfällen im Sprechfunkbetrieb.
Anfang des Jahres 2024 wurde der MastKW in Potsdam abgeholt und nach Ofterdingen überführt. Auf Grund weiterer polizeilicher Einsatzlagen wurde der Tausch der Mastanlagen am 05. Januar 2024 vollzogen.
Am 06. Januar 2024 meldete sich der PvD telefonisch und teilte mit, dass das Toplicht ausgefallen sei. Eine Überprüfung wurde auf den 07. Januar 2024 vereinbart. Hier wurde festgestellt, dass die Stromversorgung vom Gebäude her unterbrochen worden war. Das Toplicht wurde die vergangenen Tage über die Kfz Batterien betrieben. Nach der Fehlersuche und Kontrolle der Anlage konnte diese überprüft werden und ging später wieder in Betrieb. Die Sprechfunkverbindung hatte in dieser Zeit keinerlei Ausfälle zu verzeichnen.
Am 19. Januar 2024 wurde bekannt, dass die bestehende Tetra Basisstation durch eine SAT-mBS ausgetauscht werden solle. Polizeieinheiten des Polizeipräsidium Einsatz würden bis 17:00 Uhr in Ravensburg eintreffen und die SAT-mBS aufbauen. Am Nachmittag verlegte eine Einsatzkraft nach Ravensburg um hier zu unterstützen bzw. wenn erforderlich die Mastanlage herunterfahren. Um 22:40 Uhr war die SAT-mBS im Vollbetrieb im Einsatz.
Am 15. Februar 2024 fand eine weitere Telefonkonferenz statt. Wie es aussieht wird der Interimsmast heute noch in Betrieb gehen. Sollte dies erfolgreich sein, kann die THW Mastanlage abgebaut werden. Am 16. Februar 2024 wurde vor Ort die THW Mastanlage für den baldigen Abbau vorbereitet. In einer Besprechung vor Ort wurde bekannt, dass der Interimsmasten nun seine Funktion voll übernommen hat und somit die Mastanlage nicht mehr notwendig ist.
Auf der Rückfahrt zum Standort wurde die Interimsmastanlage in Augenschein genommen.
18. Februar 2024: Zwei THW Einsatzkräfte verlegen ab 06:00 Uhr nach Ravensburg. Ziel ist es, die THW Mastanlage abzubauen und an den Standort zurück zu überführen. Um 07:32 Uhr wurde mit dem Abbau begonnen, welcher um 09:00 Uhr beendet war.
Gegen 08:00 Uhr besuchter Herr Polizeipräsident Stürmer die Einsatzkräfte und bedankte sich für den unkomplizierten Einsatz. Ohne die Ausstattung wäre die Funkverbindung im Präsidiumsbereich Ravensburg nicht möglich gewesen. Die Polizei hat für solche Ereignisse derzeit keine Ausstattung in der Hinterhand, auf welche zeitnah zurückgegriffen werden kann.
Zur Mittagszeit waren die Einsatzkräfte wieder zurück am Standort und der Einsatz mit Technik beendet. In den nächsten Tagen schließen sich noch Wartungs- und Reinigungsarbeiten an.