So wurde am Samstagnachmittag (01.06.24) unser Technischer Berater Bau (TeBe Bau) mit zwei Unterstützungskräften nach Sulz-Renfritzhausen alarmiert, um dort den Kameraden des Ortsverbands Rottweil bei einem entstandenen Hangrutsch zu beraten. Dieser wurde mit Planen abgedeckt, um eine weitere Aufweichung zu vermeiden und die Wohnhäuser vor weiteren abrutschenden Erdmassen zu schützen.
Abends wurde dann unsere Bergungsgruppe (B) als Unterstützungskräfte zur Sandsackbefüllung an die Sandsackfüllanlage nach Rottenburg-Kiebingen angefordert.
In der Nacht zum Sonntag wurden 30 Paletten der in Kiebingen gefüllten Sandsäcke durch Einsatzkräfte unserer Fachgruppen Räumen (FGr R) und Schwere Bergung (FGr SB) zu den Bereitstellungsorten in die Ortsverbände Ofterdingen und Rottenburg transportiert, wo diese zwischengelagert wurden, so dass auf diese im Bedarfsfall schnell zugegriffen und in die betroffenen Gebiete gebracht werden konnten.
Unser Trupp Einsatzstellen-Sicherungs-System (Tr ESS) wurde in derselben Nacht nach Bad Urach gerufen, um bei einem Teil-Hangrutsch Messungen durchzuführen, um bei einer Bewegung des Hangrutsches weitere Maßnahmen ergreifen zu können. Durch das Freimachen von Abflüssen konnte der Wassereintrag am Hang reduziert werden, sodass nach Beratung mit einer Geologin und dem TeBe Bau keine Messungen durch den Tr ESS erforderlich waren.
Ebenfalls nach Bad Urach wurde am Sonntagnachmittag unser TeBe Bau alarmiert, da eine Gebäudestützmauer durch die Erms unterspült wurde. Es konnten auf Grund der hohen Wassermassen vorerst keine Abstützmaßnahmen durchgeführt werden. Das Gebäude wurde evakuiert und in definierten Zeitabständen auf Veränderungen an der Gebäudestruktur kontrolliert.
Aufgrund des am Sonntagabend einsetzenden Starkregens wurden unsere Fachberater (FaBe) in die Einsatzleitung der Feuerwehr Dußlingen alarmiert. Kurze Zeit später wurden unsere Fachgruppen Notversorgung/ Notinstandsetzung (FGr N), Räumen und Schwere Bergung alarmiert, um dort Pumparbeiten in durch die enormen Wassermassen vollgelaufenen Tiefgaragen durchzuführen und die im THW Ortsverband Ofterdingen bereitgestellten Sandsäcke zu liefern.
Insgesamt war unser Ortsverband 310 Helferstunden über die letzten Tage im Einsatz um die Folgen des Tief Orinoco einzudämmen und zu beseitigen.
Über 1.200 Einsatzkräfte des THW waren und sind aktuell (Stand: 04.06.24) noch in den betroffenen Gebieten in Baden-Württemberg und Bayern im Einsatz.